Pfer­de im Güterbahnhof

Aus der Serie „han­no­ve­ra­ner originale”

Ich ken­ne den alten Haupt­gü­ter­bahn­hof in Han­no­ver noch aus der Zeit, als ich in der List und in der Nord­stadt wohn­te. Ich konn­te nicht an dem impo­san­ten Gebäu­de vor­bei, ohne es zu bewun­dern. Eisen­bah­nen haben mich schon immer fas­zi­niert – mit allem, was dazu gehört.

War­um lau­fen die Pfer­de im ehe­ma­li­gen Haupt­gü­ter­bahn­hof von Han­no­ver herum?

Als Kin­der sind mein Bru­der und ich am Bahn­damm in Burg­dorf her­um­ge­turnt und haben die Wag­gons der end­los lan­gen Güter­zü­ge gezählt, die ein paar Meter ober­halb unse­rer Köp­fe vor­bei don­ner­ten. Der Koh­le-Zug der Salz­git­ter AG mit sei­nen 40 Erz­pen­del-Wag­gons und zwei E‑Loks (hier die Foto-Rei­he eines Eisen­bahn-Fans) war unser Lieb­ling. Damals wuss­te ich gar nicht, dass es der schwers­te Güter­zug Euro­pas ist, doch konn­te der voll bela­de­ne Zug die Erde beson­ders gut in Schwin­gung ver­set­zen (hier ein span­nen­der Bericht des Ham­bur­ger Abend­blatts).

Fas­zi­na­ti­on für ein Gebäu­de und sei­ne Geschichte

Mei­ne Begeis­te­rung für Güter­zü­ge hat mich bis nach Han­no­ver-City beglei­tet und als der alte zen­tra­le Güter­bahn­hof damals still­ge­legt wur­de, schlich ich mit mei­ner Kame­ra in das Gebäu­de, um ein paar Auf­nah­men zu machen. Die Dimen­sio­nen des Gebäu­des und sei­ne Geschich­te (hier ein Bericht auf „Nord­stadt Online“) haben mich doch sehr fas­zi­niert und obwohl kein Betrieb mehr herrsch­te, konn­te ich noch die Frei­heit erah­nen, die die weit gereis­ten Wag­gons für mich sym­bo­li­sie­ren. Kurz dar­auf bin ich aus Han­no­ver weg­ge­zo­gen und habe das Gesche­hen rund um den Haupt­gü­ter­bahn­hof aus den Augen verloren.

Scan eines ana­lo­gen Fotos vom still­ge­leg­ten Güter­bahn­hof im Früh­jahr 2001. ©Thek­la Leinemann

Zurück in der alten Heimat

Im Som­mer 2016 ver­schlug es mich dann wie­der in die alte Hei­mat Han­no­ver. Vie­les hat­te sich seit 2001 ver­än­dert, so auch der Güter­bahn­hof. Umbau­maß­nah­men gigan­ti­schen Aus­ma­ßes waren gesche­hen – die West­sei­te des Gebäu­des abge­tra­gen und das Bau­ge­län­de frei zugäng­lich. Ich stieg mit mei­nem iPho­ne bewaff­net auf die ehe­ma­li­ge Bahn­stei­ge­be­ne hoch und mach­te zur Erin­ne­rung ein paar Auf­nah­men mit der Hipstamatic-App.

Mein Hip­sta­ma­tic-Foto von der Bau­stel­le des ehe­ma­li­gen Haupt­gü­ter­bahn­hofs von Han­no­ver, Som­mer 2016. ©Thek­la Leinemann

Ein außer­ge­wöhn­li­ches Motiv für mei­ne Serie „han­no­ve­ra­ner originale“

Als ich im Mai 2021 die Han­no­ve­ra­ner-Stu­te Saga mit ihrem Foh­len für Equus Art illus­triert hat­te, such­te ich nach einem außer­ge­wöhn­li­chen Hin­ter­grund­bild und fand das Foto vom Güter­bahn­hof zufäl­lig in den Tie­fen mei­ner Daten­si­che­rung wie­der. Die Farb­ge­bung des Bil­des und die Fan­ta­sie-Far­ben der Pfer­de gin­gen eine groß­ar­ti­ge Alli­anz ein! Die Per­spek­ti­ve, das Licht, die Ober­flä­chen­struk­tu­ren und die Raum­wir­kung pass­ten per­fekt. Illus­tra­ti­on und Foto erschie­nen mir wie für­ein­an­der geschaf­fen. Das Ergeb­nis fällt unter die Rubrik „künst­le­ri­sche Frei­heit“, und des­halb lau­fen jetzt Pfer­de durch den ehe­ma­li­gen Haupt­gü­ter­bahn­hof von Hannover.

Die Illus­tra­ti­on von Saga und ihrem Stut­foh­len, 2021. Ich habe die Fell­far­ben nach mei­ner Fan­ta­sie verändert.

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